Von Herbstgeschenken und einer neuen Zusammenarbeit

Heute habe ich das erste Mal seit dem Frühling den Holzofen eingeheizt. Es ist die Zeit des Jahres, wo mein Körper etwas Unterstützung von außen braucht, zum Beispiel bei der Wärmezufuhr. Die Kleidungsschichten bei der Feldarbeit werden mehr und immer öfter steht statt einem Krug Wasser eine Thermoskanne Tee auf der Terrasse.

Noch wärmender als Ofen, Kleidung und Tee sind oft Worte der Anerkennung, derer wir diese Woche besonders viel von verschiedensten Seiten bekommen haben. Ich glaube allein gestern waren es drei Nachrichten mit lieben Worten. Danke hierfür! Ich glaube ohne gelegentlich zu hören, wie viel Freude ihr an der Qualität und Frische unserer Gemüse- und Blumenvielfalt habt, wäre die Arbeit nicht halb so schön.

Die Ernten sind gerade besonders reich. Jede Woche ernten wir zwei Mal kistenweise Gemüse für viele von euch – viele Kilogramm wertvoller Lebensmittel – wie viel genau, würde ich oft gern wissen. Ich weiß aber nur: wir sind unfassbar reich an Lebens-Mitteln – oder Lebens-Qualitäts-Mitteln. Jeden Tag freuen wir uns selbst darüber – oft drei mal täglich: über die leckeren Birnensorte rote Louise und die gerösteten Walnüsse im Frühstücksbrei … über die „schnelle“ Mittagsmalzeit aus Erdäpfelraritäten mit Eiern vom Hof und einem frischen Blattsalat mit bunten Tomaten … über ein besonders kreatives und liebevoll gekochtes Abendessen, in dem Gemüse nicht nur eine Beilage sondern der königliche Protagonist ist …

Bei all dem Reichtum frage ich mich oft, warum ich mir eigentlich im Frühling und Sommer (vor allem Ende Juli) so oft Sorgen gemacht habe, dass wir vielleicht mal zu wenig haben. Ja, klar, das ist auch möglich und vielleicht standen wir Ende Juli tatsächlich vor der Gefahr eines riesigen Ernteausfalls – aber letztendlich waren die Sorgen verschwendete Energie und am Ende des Jahres können wir nur Danke sagen für die Geschenke des Bodens, die fast immer bunter und reicher sind, als wir denken.

Ein besonderes Geschenk in diesem Jahr ist außerdem eine neu entstandene Zusammenarbeit:
Melanie Fritz verarbeitet in ihrer „Fritzerei“ regionale Spezialitäten
und nun auch unser Gemüse. Sie macht das liebevoll, lecker und kreativ. Schaut am besten mal auf ihre Homepage: https://www.fritzerei.at/

Und noch ein Herbst-Geschenk fällt mir ein: Könnt ihr euch erinnern, dass ich vor ein einhalb Jahren in den Hofnachrichten geschrieben habe, dass ich Buchenstämme mit Shitake-Pilz und Stroh mit Braunkappen beimpft habe? Die Braunkappen haben wir wohl zu vernachlässigt, jedenfalls sind sie nicht mehr aufgetaucht. Bei den Shitake hat sich da lange Warten aber gelohnt! Zwei mal durften wir sie im September schon ernten – und wenn alles gut geht kommen sie jetzt mehrere Jahre und bezaubern uns mit ihrem unglaublich guten Aroma! Mmmmh! Nach dem geglückten Experiment bin ich fast versucht es so auszuweiten, dass wir irgendwann auch Pilze fürs Kisterl ernten können. Eine Mühe, die sich allerdings wieder erst in ein paar Jahren (und auch nur vielleicht) lohnt …

Genug der Worte, auf mich wartet eine gemütliche Couch neben einem warmen Holzofen!

Liebste Grüße, Tobias


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