Ich könnte ein Loblied an den Regen dichten, denn den haben wir wiedermal sehr gebraucht. Er hat uns nicht nur Wasser sondern auch Ruhe verschafft, denn das Feld war fast immer zu nass, um es zu pflegen. Deshalb gibts auch wenig Neues vom Feld und ich möchte stattdessen andere Gedanken mit euch teilen:
Die letzten Wochen haben wir viele sehr schöne Rückmeldungen zu unserem Gemüse bekommen – was uns sehr freut! Nicht zuletzt deswegen, weil einige Leute uns vor ihrem ersten Kisterl ihre Bedenken geteilt haben, wie zum Beispiel: Unser Kisterl sei teurer als das von einem anderen Anbieter und wir bringen es auch nicht kostenlos zu jeder Haustür überall hin. Wir haben darauf unter anderem geantwortet: Ja, unsere Preisempfehlung fürs Kisterl ist teurer als das vom größten und (unseres Wissens) billigsten Bio-Kisterl-Anbieter Österreichs – aber unser Preis ist solidarisch flexibel, wer den von uns fair erachteten Preis nicht zahlen kann, darf gerne auch weniger zahlen, dazu laden wir herzlich ein, denn wir sind der Meinung, dass ALLE ein Recht auf gesunde Nahrung haben. Der Preisvergleich funktioniert auch aus einem anderen Grund nicht: Der Inhalt unseres Kisterls ist von der Menge und Qualität anders, als von anderen Anbietern. Außerdem arbeiten wir von Hand und kaufen nicht (wie andere Anbieter) bei spezialisierten Produzenten ein, die oft weit weg sind und Hektarweise maschinell anbauen. Gemüsekisterl ist nicht gleich Gemüsekisterl.

Unsere Freude war groß, dass fast alle von Qualität und Inhalt ihres Probekisterl so begeistert waren, dass sie uns freudige Nachrichten geschrieben haben und das Kisterl auch für die Zukunft bestellt haben! Es freut uns, dass wir mit unserer Arbeit überzeugen können und uns nicht auf reinen Preisvergleich einlassen müssen.

Gefreut hat uns nicht nur das Lob, sondern auch die ehrliche Kritik: Das Überzeugen mit Qualität ist nämlich nicht immer einfach, wenn man so viele Kulturen anbaut und die Ernte so koordinieren muss, dass möglichst nichts verdirbt. So geschah es scheinbar, dass manchmal das eine oder andere Radieschen schon etwas holzig war. Oder wer anderer hätte im kleinen Kisterl gern schon mehr Vielfalt, wie Rhabarbar, gehabt. Solche Rückmeldungen helfen uns sehr weiter – bisher ist beispielsweise jeder Radieschen-Satz für eine zwei wöchentliche Ernte gedacht – allerdings kann bei gewissen Wetterverhältnissen das Erntefenster sich auf eine Woche verkürzen, wenn man Verholzung vermeiden möchte. Wir planen deswegen nächstes Jahr die Sätze noch kleiner und wöchentlich auszusäen, damit das nicht mehr vorkommt. Auch den Wunsch nach mehr Vielfalt verstehen wir sehr gut – saisonale Ernährung gerade im Frühling kann manchen auch zu spinatig sein. Wir haben deshalb schon (vor)letztes Jahr vorgesorgt und Kulturen wie Rhabarbar und Spargel angepflanzt – diese brauchen aber 2-3 Jahre bis sie stark genug sind für eine Ernte, die für alle Kisterl reicht. Hier müssen wir uns also gedulden und hoffen, dass ihr euch dann mit uns nächstes Jahr umso mehr freut, wenn die Vielfalt zunimmt!

Wir haben aber auch heuer schon neues Gemüse im Ernteplan, wenn alles gut geht: Beispielsweise haben wir diese Woche Okra und Süßkartoffeln gepflanzt – und auch Wassermelonen haben wir nach dem letztjährigen Erfolg in größerer Menge angebaut. Es liegt nun mehr am Wetter als an uns, ob wir diese tollen Kulturen heuer in die Kisterl packen können! Wir geben jedenfalls unser bestes 🙂
Tobias