Kaum zu glauben, dass es schon soweit ist: Heute ist die Sommersonnwend. Dieser Tag markiert den Wendepunkt von den immer länger werdenden Tagen und der zunehmenden Sonnenkraft hin in die zweite Hälfte des Jahres. Nun werden die Tage stetig bis zum 21. Dezember um ein paar Minuten kürzer. Ein bisschen Wehmut wohnt diesem Tag für mich auch immer inne: Dass wir genau zu dem Zeitpunkt wo gefühlt der richtige Sommer gerade eingetroffen ist schon wieder Stück für Stück Abschied nehmen von der Sonnenkraft.
Jedoch hat es auch viel Schönes: Ich merke wie sich mein Körper schön langsam zwischenzeitlich ein paar kleine Auszeiten gönnen kann. Auch wenn nach wie vor sehr viel zu tun ist, ist es deutlich entspannender ein Feld voll groß gewachsener Kulturpflanzen zu sehen, als das im Frühling noch ganz unbepflanzte Feld.


Wenn ich jetzt meinen täglichen Feldrundgang mache, entdecke ich jeden Tag neue Blumen, die in Blüte gehen und ihre volle Farbenpracht entfalten; Salate, Kräuter und Blattgemüse, die sich gerade gefühlt innerhalb zwei Tage in ihrer Größe verdoppeln; Zwiebel, die langsam ihr grün umlegen und reif für die Lagerung werden; reife Beeren, Krautköpfe, Fruchtgemüse und Gurken, die nicht mehr lang brauchen… Es beginnt die Zeit des Überflusses und ich fühle mich täglich aufs Neue beschenkt.
Das Feld schaut gut aus. Dank Tobias Erinnerung, dass wir jetzt mit dem Jäten gut dabei bleiben müssen steht alles ordentlich gepflegt da und kann aus der vollen Sonnenkraft und dem regelmäßigen Regen schöpfen.


Ich spüre jedoch auch, dass dem Frühlingstrubel gerade eine leichte Erschöpfung folgt. Mein Körper fühlt sich bereit für die dunklere Jahreszeit, die kommt. Ich freue mich darauf, dass einem nicht mehr alles ganz so schnell davonwächst, man sich ein bisschen langsamer bewegen kann und auf das Ernten der Früchte unserer Arbeit der letzten Monate.
Hiermit wünsch ich euch eine frohe Sommersonnwend. Auf dass wir die nächsten Sommermonate noch richtig viel Sonne, frisches Gemüse und Farben tanken 😉
Rosa