Diese Woche war mal ganz anders. Das Wetter hat wenig Arbeit auf dem Feld zugelassen, dafür hat es zum Kränzebinden und Kräuter verarbeiten eingeladen. Und natürlich zum Pilze suchen 🙂

Rosa hat den ganzen Sommer über immer wieder Trockenblumen gesammelt. In diesen Monaten, in denen ohnehin genug zu tun ist, fragt man sich dann manchmal, ob man das dann wirklich brauchen wird oder ob es völlig unnötiger Zeitvertreib ist. Doch siehe da, der Herbst bringt die nötigen Ruhestunden für kreatives Arbeiten. Rosas Kränze werden mit jeden Tag kreativer und vielfältiger. Ansporn jetzt so viele auf einmal zu machen, ist der Neustifter Kirtag am Sonntag, an dem wir teilnehmen.

Ich selbst hätte zwar gerne auch angefangen, Kränze zu binden, doch wollte ich ein anderes Projekt weiterbringen: wir haben im Frühling relativ viele Kräuter angebaut – damals war noch unklar, ob die Menschen in der Gegend gerne Kräuter kaufen oder ob wir vielleicht sogar in Linz auf einen Markt stehen werden (wo wir sicher waren, dass Bedarf an frischen Kräutern besteht). Nun, die Dinge haben sich entwickelt, wir haben uns für diese Saison gegen das Marktfahren nach Linz entschieden und in Neustift hat sich herausgestellt, dass die Leute wenn überhaupt nur Petersilie kaufen. Ganz nutzlos wollten wir die Mühe des Kräuteranbaus auch nicht werden lassen und ich habe, wenn Zeit dafür war, immer wieder größere Mengen getrocknet und in mottensichere Behältnisse gegeben, in der Hoffnung sie irgendwann zu brauchen.
Der anstehende Kirtag hat auch mich motiviert was Neues zu wagen, so habe ich spontan ein paar Teesäckchen (die wir vorausschauend schon irgendwann bestellt hatten) befüllt, mit unserem Logo bestickert, Etiketten (nach LK-Mustervorlage) geschrieben, gedruckt und mit selbstgemachten Kleister (Wasser mit Stärke) auf die Säckchen geklebt. Das Ergebnis schaut für eine spontane Tagesaktion ganz nett aus, finde ich und wir sind gespannt, ob das Interesse an getrockneten Tee-Kräutern, Salzmischungen, Chilis, etc. vorhanden ist.

Wie bei allem Neuem muss ich mich an zwei unserer Grundprinzipien dieses Jahres erinnern:
1) wir wollen möglichst viele Dinge probieren, um Erfahrungen zu sammeln
2) wir machen uns deshalb keine großen Erwartungen, dass all das gut funktioniert, sondern wir beobachten, was gut ankommt, was uns Spaß macht und reflektieren dann am Ende vom Jahr, was wir weitermachen wollen.
Diese Herangehensweise war zwar einerseits oft arbeitsintensiv, weil wir so viele Ideen hatten und uns oft wohl zu sehr mit unseren Energien zerstreut haben. Andererseits hat dieser Zugang auch den Druck rausgenommen – hätte ich den Anspruch, dass alles was wir machen einen ökonomischen Erfolg nach sich zieht, dann hätte ich vieles wohl gar nicht erst gemacht. Doch so wie es ist, bin ich nach diesem Jahr an vielen Erfahrungen reicher.
Tobias