Vom Säen zum Ernten und Einlagern

Der Acker leert sich. Wo vor kurzem noch Kohlgewächse, Zwiebel und Erdäpfel standen ist Tobias zur Zeit fleißig dabei die Marketgarden-Fläche für nächstes Jahr vorzubereiten und zu begrünen.
Auch Kräuter und Trockenblumen sammeln und trocknen wir schon seit Wochen auf Vorrat. Die Zeit des Einlagerns hat also offiziell begonnen. Die Natur schickt noch einige heiße Sonnenstrahlen und die Pflanzen nutzen diese um ihre Früchte, Knollen, Blätter und Samen zur Vollendung zu bringen. Es klingt banal, aber für mich ist das jedes Jahr aufs Neue ein Wunder: wie jede Einzelne dieser Kulturpflanzen genau so wachst wie es in ihrem Samenkorn, ihrer Genetik vorbestimmt ist. Wie also aus diesem kleinen Körnchen, das wir in die Erde stecken und umsorgen Gemüse mit so schönen Formen, Farben und Geschmäckern entsteht. Jede Kultur so anders, komplex und vielfältig, dass man es sich schöner nicht ausdenken könnte.

Die letzten Wochen waren trocken und heiß. Hätten wir keine Bewässerung, dann wäre einiges am Feld und am Acker womöglich verdörrt. Dafür reift das Fruchtgemüse am Feld so besonders gut. Vor 50 Jahren hätte hier in der Gegend wohl noch niemand daran Gedacht, dass Auberginen, Chili und Wassermelonen in diesen Breitengraden ohne Gewächshaus gedeihen würden.

Erstaunt habe ich am Dienstag bei der Wochenplanung festgestellt, dass nächste Woche die letzte Aussaat für die Voranzucht bevorsteht. Nun sind nur noch Feld Direktsaaten wie Spinat, Radiesschen und Vogerlsalat die bevorstehen. Ein verrücktes Gefühl, wenn zumindest ein Teil des Rades, welches sich das ganze Jahr über, Woche für Woche weiterdreht auf einmal Stoppt. Aber zugleich auch ein erleichterndes: Ich fühle mich bereit für den Wandel; genug Samen habe ich dieses Jahr gesät. Der Marketgarden ist voll bepflanzt für Herbst und Winter und verspricht weiterhin eine gute Ernte.

Bis bald und liebe Grüße,
Rosa


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