Obwohl der Großteil unserer Kulturen wirklich sehr üppig und schön am Feld stehen, gibt es die ein oder andere, die dieses Jahr ein bisschen gekämpft hat. Das Gute: Uns bereitet das keine Sorgen oder gar Stress. Das ist der große Vorteil an der Vielfalt an Kulturen die wir anbauen. Selbst wenn ein Satz von einer Kultur nichts wird, wachsen parallel mindestens 10 weitere, denen die Wetter oder Bodenbedingungen dafür vielleicht genau richtig kommen.
Derzeit haben wir so eine große Vielfalt an Gemüse, welches wir ernten könnten, dass uns die Auswahl, was ins Kisterl kommt, oft gar nicht so leicht fällt. Wir versuchen jedenfalls es schön abwechslungsreich zu gestalten! 🙂


Zu den Dingen die bisher weniger gut funktioniert haben und durch die wir dafür unseren gärtnerischen Horizont erweitern durften:
Knoblauch: Knoblauch haben wir in zwei Sätzen angebaut. Einer wird bereits im Herbst gesteckt und steht über den Winter, dieser ist wunderschön geworden. Dennoch hatten wir auch hier Ausfälle, weil der Boden von den erhöhten Beeten nicht locker und vorbereitet genug war. Das ist auch der Grund weshalb wir derzeitig leider keinen Knoblauch im Kisterl haben oder verkaufen können.
Den Sommersatz, welchen wir im Frühling nach Frostgefahr gestupft haben, wollten wir deshalb ein weniger üppiger gestalten: Wir haben eine große Menge gestupft, der Fehler war hier der zu geringe Abstand. Obwohl er am Acker auf Dämmen wächst und zwischen den Reihen mehr als genug Platz ist, haben wir, in der Annahme, dass das reicht, den Abstand in der Reihe verkleinert. Knoblauch ist aber ein Mittel- bis Starkzehrer, und unsere Nachdüngung war ihm dann anscheinend schon ein bisschen zu spät.
Ein weiterer Grund für kleine Knollen: Da er zwischen den Erdäpfeln und dem Kohl stand, welche wir beide mit einem großen Kulturschutz- Netz abgedeckt hatten, war auch der Knoblauch ungewollt darunter. Zwiebelgewächsen gefällt das leider ganz und gar nicht, wenn sie nicht aufrecht wachsen können, mussten wir feststellen. Wir haben das Netz dann weggegeben, aber so richtig erholt hat er sich nicht mehr. Hinzu kommt die feuchte Witterung, welche zu einer schlechten Abreife geführt hat….


Auch der erste Fenchel ist nicht ganz nach unseren Wunschträumen gewachsen: Geschmacklich ist er wunderbar, jedoch ein bisschen fasriger und einfach nicht so dick und zart wie wir uns das vorgestellt hätten. Nach kurzer Recherche in unseren Gartenbüchern bin ich gleich fündig geworden:
Im Grunde ist es ähnlich wie beim Knoblauch. Das Beete haben wir, nachdem wir es letzten Herbst aufgeschaufelt haben, dieses Jahr nur noch händisch bearbeitet. Ich glaube auch, dass wir sogar die Tiefenlockerung mit der Doppelgrabegabel ausgelassen haben. Kompost haben wir auch kaum eingebracht. Fenchel mag tiefgründige, nährstoffreiche Böden und will auf keinen Fall zu tief gepflanzt werden. Letzteres haben wir befolgt, die Bodenverhältnisse waren wohl leider nicht optimal, und der Drahtwurm hat dann wahrscheinlich auch noch seinen Teil beigetragen.
Drahtwurm: Dem Hunger des Drahtwurms verschulden wir wohl heuer noch die „größten“ Ausfälle. Drahtwürmer kommen vor allem dort häufig vor, wo Grünland umgebrochen wurde. Sie fressen allerlei Wurzeln: Karotten, Zwiebel, Salate, Petersil hat ihnen dieses Jahr bei uns scheinbar am Besten geschmeckt. Maschinelle Bodenbearbeitung zum richtigen Zeitpunkt minimiert den Bestand. Ebenso eine Erhöhung des PH-Werts durch Kompost, bessere Durchlüftung oder Kalkung. Tatsächlich haben wir auf den Beeten, in denen wir mit der Gartenfräse viel Kompost eingearbeitet haben, kaum einen Befall, während wir auf den anderen Beeten noch immer unzählige finden.
So, es gibt bestimmt noch mehr was ich euch erzählen könnte, aber ich denke es ist jetzt wohl schon ein bisschen zu detailliert geworden 😉 Wir sind jedenfalls sehr dankbar für die großzügige Ernte, und freuen uns, dass wir für nächstes Jahr auch wieder einiges dazulernen können.
Ich wünsch euch ein schönes Wochenende. Bis bald,
Rosa

