Herbstkulturen, Marktverkauf

Die letzten zwei Wochen haben wir bereits angefangen bestimmte Beete zu räumen und Herbstkulturen zu pflanzen. So ist das im Gemüsebau: Im Anbau ist man immer bereits eine Jahreszeit voraus. Die Zwiebel sind nach und nach geerntet worden und so ist jetzt Platz geworden für Radicchio, dem ersten Erbsensatz ist diese Woche Karfiol gefolgt, anstelle des ersten Korianders wachst nun Zuckerhut…

Zur Beetvorbereitung in unserem „Market Garden“ nutzen wir hauptsächlich unsere Doppelgrabegabel (auch Broadfork genannt) und eine Sternhacke von Tobias Mama. Die Grabegabel sorgt für eine gute Tiefenlockerung und Durchlüftung und die Hacke macht die obere Erdschicht schön fein. Dann wird das Beet noch gleichmäßig ausgerecht und schon kann es neu bepflanzt werden.

Die Beete, die dieses Jahr noch nicht mit Kompost versorgt wurden bearbeiten wir mit unserem Einachstraktor mit einer Gartenfräse. Die Fräse ist für die Bodenstruktur eigentlich eher suboptimal. Obwohl nach der Bearbeitung die Erde besonders fein ausschaut, trügt der Schein leider: die Krümel werden bei dieser Bodenbearbeitung eher zerstört und so geht wichtige Bodenstabilität verloren. Der Boden wird weniger resilient gegenüber Starkregen und Winderosion, neigt eher zur Verschlämmung.
Wieso wir sie dennoch nutzen hat folgenden Grund: Bodenproben haben ergeben, dass wir tendenziell einen zu sauren Boden für den Gemüsebau haben. Bei dem PH-Wert der hier herrscht fühlen sich leider gerade Hummusaufbauende Bodenorganismen nicht mehr besonders wohl, bzw. stehen wir gerade an der Grenze. Es ist also besonders wichtig für uns, durch Qualitätskompost den PH-Wert Stück für Stück anzuheben und im Boden bestimmte Bakterien und Kleinstlebewesen anzusiedeln, die dem Hummusaufbau förderlich sind. Mit der Gartenfräse verteilt sich der Kompost sehr gleichmäßig und tief genug. Zusätzlich ist der Kompost natürlich auch ein guter Nährstoffversorger, vor allem für unsere starkzehrenden Kulturpflanzen. Dadurch, dass das Beet nach der Bearbeitung gleich wieder bepflanzt wird, können die Mikro-Organismen, Würmer etc. auch schnell wieder eine gute Bodenstruktur herstellen, wodurch der Nutzen dieser Maßnahme für uns größer ist als der potenzielle Schaden.

Neben der Bodenvorbereitung und neuen Pflanzungen werden gerade auch die Erntetage intensiver. Letzte Woche Samstag (und auch diese Woche) sind wir zusätzlich zu den Kisterln mit Gemüse in Neustift gestanden. Das Gemüse so nah von hier wo wir es produzieren zu verkaufen, fühlt sich für uns gerade stimmig an, weshalb wir vorhaben, das nun regelmäßig zu probieren. Wir werden dann sehen, wie sich der Verkauf hier für uns entwickelt und am Ende der Saison, oder auch schon früher Bilanz darüber ziehen.

Jede Woche, wo wir etwas Neues probieren, ist immer anstrengend und aufregend zu gleich. Alles, wo wir mittlerweile eine für uns stimmige Routine gefunden haben, geht schon leichter von Hand. Bei neuen Vermarktungsversuchen fühlt es sich immer wie ein Sprung ins kalte Wasser an. Wir freuen uns jedenfalls dort in Kontakt mit Menschen aus der Umgebung zu kommen und genießen den Austausch vor Ort! Erzählt es jedenfalls gerne weiter! 🙂

Wir sehen und am Samstag 😉 bis dahin liebe Grüße,
Rosa


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter: